Das Neue Schloss befindet sich in Arnstadt im Ilmkreis in Thüringen und beherbergt heute das Schlossmuseum Arnstadt. Das Schlossmuseum verdankt seinen heutigen Bestand an Kunstsammlungen sowohl einer fürstlichen Initiative als auch dem Ende des 19. Jahrhunderts gegründeten Museumsverein. Der Grundstein wurde am 25. Mai 1729 in Abwesenheit des Fürstenpaares gelegt. Am 10. November 1734 wurde das Neue Schloss in Arnstadt feierlich eingeweiht. Es diente als Doppelpalast in Form eines dreiflügeligen Komplexes für die Wohn- und Repräsentationsbedürfnisse des Fürstenpaares. Hier konnten der Prinz und seine Frau ihre umfangreichen Kunstsammlungen unterbringen und präsentieren. Nach der Abdankung von Fürst Günther Victor von Schwarzburg-Rudolstadt (1852–1925) für den Raum Schwarzburg-Sondershausen am 25. November 1918 – er regierte nach dem Tod der Schwarzburg-Sondershausener Linie seit 1909 den gesamten Schwarzburger Raum – wurde am 22. April durch Beschluss des Landtags des Freistaates Schwarzburg-Sondershausen die „Museumsstiftung Arnstadt“ mit dem Ziel gegründet, das Neue Schloss arnstadt als Museum der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Achensee. [3] Heute umfasst das Arnstädter Schlossmuseum sowohl die fürstlichen Sammlungen als auch die historischen Sammlungen der Stadt. Die Museumsgesellschaft Arnstadt wurde 1894 gegründet. Ein Jahr später riefen die Mitglieder des Museumsvereins die Arnstädter Bürger auf, Objekte für ein zukünftiges Heimatmuseum zu sammeln. Die schnell wachsende Sammlung wurde 1898 im Rathaus ausgestellt und kam 1919 ins Neue Schloss. Das heutige Schlossmuseum im Neuen Palais zeigt Möbel und Kunstschätze aus der ehemaligen fürstlichen Sammlung in den restaurierten Barockräumen der südlichen Beletage. Im fast originalen Porzellanschrank werden fast 800 verschiedene Objekte wie chinesisches und japanisches Porzellan, Steinschnitzereien, Fayencen und Meißner Porzellan gezeigt. Im Bildschrank sind Gemälde und Möbel (darunter zwei Kabinettschränke) aus der fürstlichen Sammlung zu sehen. Im Pilastersaal (auch Kleiner Speisesaal genannt) ist eine Auswahl verschiedener frühmeinsischer Porzellane und Böttger Steinzeug ausgestellt. Die anderen begehbaren Räume der Beletage vermitteln einen Eindruck von den fürstlichen Kunstsammlungen unter Fürst Günther I. und seiner Frau Elisabeth Albertine: Flämische Wandteppiche des 16. Jahrhunderts (z.B „Affen beim Fest im Wald“), Dorotheenthaler Fayencen und barocke Pompebecher. Der Ballsaal ist in seiner historistischen Version von 1881 zu sehen, wobei drei barocke Kronleuchter den Eindruck des Raumes entscheidend bestimmen. Im Erdgeschoss des südlichen Corps de Logis kann der Gast die Puppenstadt „Mon plaisir“, eine kunsthistorische Kuriosität mit den Puppen der Prinzessin Auguste Dorothea von Schwarzburg-Arnstadt (1666–1751), geborene Prinzessin von Braunschweig-Wolfenbüttel, von ihrem nicht mehr existierenden Schloss Augustenburg aus erleben. Das Neue Schloss in Arnstadt ist mit seiner Hauptansichtsseite nach Osten ausgerichtet. Das Corps de logis hat 17 Fensterachsen ausgestattet und das zentrale Risalit wird durch den hohen Toreingang und den mit goldener Brüstung ausgestatteten Altan betont. Der dreieckige Giebel krönt die Ostfassade. Es trägt die Wappen des Fürstenpaares Günther I. von Schwarzburg-Sondershausen und Elisabeth Albertine geb. Prinzessin von Anhalt-Bernburg. Der Süd- und Nordflügel sind ebenfalls dreigeschossig und haben jeweils 7 (10) Fensterachsen. Die Fassaden sind vertikal durch rustizierte Pilaster strukturiert. Die horizontale Struktur erfolgt durch umlaufende Gesimse sowie einfache, gut geführte Fensterrahmen. Im zentralen Risalit werden die Fenster durch einfache dreieckige und runde Giebel betont. Auf der Hofseite grenzt der dreiflügelige Komplex im Westen an einen Marstall und im Süden an den Lustgarten, in dem bis Anfang 1989 eine Orangerie stand. Bilder:  SchiDD Mazbln Sebastian Köhler ElisabethAlbertine Giorno2 Kirstin Heinemann

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    Luis Hartmann
    15. November 2023 um 11:59

    Hier wird Geschichte auf faszinierende Weise vermittelt – ein Erlebnis für Neugierige.

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