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Das Bachdenkmal auf dem Markt

Das Bachdenkmal auf dem Markt


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Arnstadt, Ilmenau, Erfurt

Schauplätze einer packenden Story! - Jetzt lesen & hören!


Anlässlich des 300. Jahrestages seiner Geburt wurde dem jungen Bach am 20. März 1985 ein unkonventionelles Denkmal gesetzt. Der Geburtstag des Barockkomponisten wird bekannt gegeben. Das Bronzedenkmal, das beiläufig den jungen Bach zeigt, wie er die Bühne betritt – so wie er mit 18 Jahren in Arnstadt ankam -, hat viele Kontroversen ausgelöst.

Das Denkmal wurde von dem Bildhauer Prof. Bernd Göbel geschaffen. Es ist eine Hommage an das außergewöhnliche Talent von Johann Sebastian Bach, der zwischen 1703 und 1707 als Organist an der nahe gelegenen Bachkirche tätig war. Er war auch für die Inspektion und den Abbau der neu gebauten Orgel von Johann Friedrich Wendler verantwortlich. Diese Stelle war Bachs erste Organistenstelle.

Bachdenkmal in Arnstadt

Es heißt, der junge Bach, den das Denkmal darstellt, habe den Choral zu oft skurril variiert, mit fremden Klängen vermischt und damit die Gemeinde verärgert. Außerdem spielt er zu lange. Daraufhin ging er zum anderen Extrem über und bot nur kurze Stücke für den Gottesdienst an.

Im Schlossmuseum Arnstadt werden Bachs Werke in einer Dauerausstellung des hörbaren Glaubens zum Leben erweckt.

Nach vielen Unstimmigkeiten zog er 1707 in die freie Reichsstadt Mühlhausen, wo ihm ein Denkmal auf dem Untermarkt gewidmet ist.

25 Jahre Bachdenkmal // 20. März 2010

Vor der Enthüllung des Bach-Denkmals am 20. März 1985, dem Tag vor Bachs 300. Geburtstag. Anlässlich seines Geburtstages musste der Arnstädter Marktplatz von Schneemassen befreit werden, damit diese Veranstaltung, die in das „Friedenstreffen“ integriert war, stattfinden konnte. Die Presse berichtete, dass 10 000 Menschen zur Einweihung des Denkmals gekommen waren. Neben den Politikern saßen auch Vertreter der Kirchen auf der Tribüne, als eine der in den Himmel geschickten Friedenstauben zurückkehrte und sich auf dem „Chef“ niederließ. Er sagte: „Der Heilige Geist weiß, wo er hingehört“ – das war vielleicht die erste von vielen Merkwürdigkeiten, die das Bach-Denkmal begleiteten, das von Anfang an als provokant empfunden wurde. Die Tatsache, dass die Blechbläser der Staatskapelle Bach-Choräle spielten, wurde von den Parteifunktionären nicht bestritten, da die entsprechenden geistlichen Texte fehlten.

Auch der hallesche Vordenkmalpfleger und Erschaffer der Skulptur Professor Bernd Göbel hatte mit Ablehnung zu kämpfen. Die Meinungen waren geteilt, aber es gab auch die Vorstellung von einem „wertvollen“ Bach, wie in Eisenach oder Leipzig. Aber der Künstler konnte sich durchsetzen. Unzählige Menschen haben nun verstanden und akzeptiert, was er mit seinem in Bronze gegossenen jungen Bach auf ungewöhnliche, aber erfolgreiche Weise vermitteln wollte. Nicht so im Jahr 1985. Einige Zitate aus einer Sammlung besonders bemerkenswerter Äußerungen aus dieser Zeit:

„Die Zumutung für Arnstadt!“

„Wie viele Kinder hatte er? Ist das ein Schlüsselanhänger?“

„Der muss in einem Vierteljahr ins Marienstift!“

„Der größte Schrott, den ich je gesehen habe!“

„Das Geld hätte man für wichtigere Dinge ausgeben können!“

Westdeutscher in einer Buchhandlung: „Ich will eine Karte von einem Betrunkenen auf dem Markt.“

„Wir haben schon mehrmals mit Prof. Gölbel über seine Arbeit diskutieren können, zum Beispiel 1990, als unmittelbar nach dem Fall der Mauer die Forderung erhoben wurde, das Denkmal solle nun neben die Bachkirche versetzt werden. Das Für und Wider dieser Idee war auch Gegenstand verschiedener Presseartikel. Bach durfte bleiben, wo er war, nachdem Göbel seine Absicht verkündet hatte, ihm zu gestatten, die Erinnerung an seine Reise nach Lübeck dort zu betrachten, nicht zuletzt bei seinen beiden Arbeitgebern (dem Rathaus und der Kirche). Eine interessante Begegnung mit Bernd Göbel fand 2003 beim Bach-Kolloquium der Musikschule statt, und wieder im Rahmen der Bach-Weihnacht 2009. Wir sind stolz auf unser Bach-Denkmal, das seit 25 Jahren wesentlich zum Ruf Arnstadts als Bachstadt in der ganzen Welt beiträgt, und wir sind gern Teil des 325-jährigen Jubiläums von Bach. Zum Gedenken an seinen Geburtstag.“

Das Bachdenkmal im Verzeichnis

Foto: Sebastian Köhler
Tom Scharlock

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auch sehr fein

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