Lokschuppen & Bahnbetriebswerk Arnstadt
Der Lockschuppen und das Bahnbetriebswerk Arnstadt ist heute ein Eisenbahnmuseum in Arnstadt in Thüringen.
Seit 1992 beherbergt das Bahnbetriebswerk (BW) Arnstadt die Dampflokomotiven der ehemaligen Reichsbahndirektion Erfurt. Er liegt an der Bahnstrecke Erfurt-Scheinfurt (Strecke 570), die durch den Thüringer Wald führt, an der 70 Kilometer langen Bahnstrecke Erfurt-Arnstadt-Saalfeld (Strecke 563) und an der Bahnstrecke nach Ilmenau (Strecke 566). „Engagierten Eisenbahnern gelang es 1994 mit der Gründung des Fördervereins BW Arnstadt / hist, den Bestand des Bahnbetriebswerkes Arnstadt / hist dauerhaft zu sichern und im Eisenbahnmuseum Bahnbetriebswerk Arnstadt / hist unterzubringen.
Historisch
Der Eisenbahnbetrieb auf der Strecke Erfurt-Arnstadt wurde 1867 aufgenommen. Ein Jahr später wurde das Bahnbetriebswerk Arnstadt in Betrieb genommen. Auf dem Gelände wurde ein Wagenhaus mit zwei Bahnhöfen und einfachen Lokomotivreinigungsanlagen errichtet. Im Jahr 1879 wurde der Bahnhof auf der Strecke Arnstadt-Plaue und 1884 auf der Strecke Plaue-Oberhof-Suhl in Betrieb genommen. In den Jahren 1894/95 wurde im Abschnitt Arnstadt-Saalfeld ein Eisenbahnbüro eingerichtet.
Im Jahr 1898 wurde das heutige Bahnbetriebswerk (Lokomotive mit 1-5 Gleisen) in Betrieb genommen. Aufgrund des zunehmenden Bahnverkehrs wurden die Anlagen der BW kontinuierlich erweitert, so dass heute eine Lokomotive mit 22 Stellplätzen zur Verfügung steht. Um das Speisewasser für den kalkarmen Kessel zu liefern, wurde 1935/36 ein bahngesteuertes Wasserwerk gebaut.
Von 1955 bis 1973 waren im BW Arnstadt Dampflokomotiven mit Kohlenstaubfeuerung stationiert. Daraufhin wurde 1961 eine spezielle Kohlenstaubmahl- und Bunkeranlage in Betrieb genommen. Im Jahr 1978 wurde die Strecke zwischen Neudietendorf und Erfurt elektrifiziert. Das Koks- und Schrottlager wurde 1985 in eine Schweißwerkstatt und ein Handlager umgewandelt. Nach seiner Umwandlung in ein Eisenbahnmuseum wurde das Lager 1994/95 renoviert.
Zweck und Ausstattung
Für die Wartung von Lokomotiven stehen verschiedene Systeme zur Verfügung: Eine Vierachsensenke ersetzt die Radsätze der Lokomotiven. Für den Austausch von Lokomotivkomponenten, aber auch für die Verladung von Dampflokomotiven stehen verschiedene Kräne zur Verfügung. Der Zugang zum Lokschuppen erfolgt über eine Drehscheibe mit einem Durchmesser von 23 m. Der Drehteller kann elektrisch, mit Druckluft oder mit einer Handkurbel betrieben werden. Darüber hinaus ist die Drehscheibe mit einem Zapfensystem ausgestattet, das es ermöglicht, die Lokomotiven bei Vorführungen ohne Traktor zu bewegen.
Das Bahnbetriebswerk verfügt über drei Gleise mit einer direkten Verbindung zum Bahnhof Arnstadt Hbf. Davon ist das Gleis als Bearbeitungsgleis für Dampflokomotiven vorgesehen. Ein Sandturm, ein Wasserkran, ein Schlackenaufzug, zwei verschiedene Kohlekräne und andere Geräte werden für die Wartung und Instandhaltung von Dampflokomotiven eingesetzt.
1984 wurde der Streckenabschnitt Neudietendorf-Arnstadt elektrifiziert, weil die Kapazität der Hochgeschwindigkeitszüge von Meiningen nach Berlin am Erfurter Hauptbahnhof nicht ausreichte, um die Lokomotiven zu ersetzen und nachts zusätzliche Wagen und Lkw bereitzustellen. Nach der Fusion wurde diese Verbindung eingestellt, so dass die elektrifizierte Strecke ihre Bedeutung verlor und diese Aufgabe auch dem Bw Arnstadt entzogen wurde. 1996 wurde die Oberleitung zwischen Neudietendorf und Arnstadt eingestellt und anschließend abgebaut.
Aufgrund der ständigen Staus am Knoten Erfurt wurde der Abschnitt Neudietendorf-Arnstadt 1984 elektrifiziert. Damit sollte sichergestellt werden, dass bereits in Arnstadt regelmäßige Züge mit Elektrolokomotiven verkehren. Zu diesem Zweck wurden in Arnstadt mehrere Elektrolokomotiven eingesetzt, von denen einige den Transport von Hochgeschwindigkeitszügen nach Berlin übernahmen. So wurden beispielsweise auch Güterzüge aus den NSW-Staaten von Eisenach nach Arnstadt gedieselt und nach Arnstadt umgeleitet. Nach dem Abbau der Oberleitung des Kraftwerks wurde im Gleisdreieck Neudietendorf die Südwestkurve, der Abzweig Richtung Eisenach, abgebaut.
Galerie
Lokschuppen im Verzeichnis
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